Am Samstag
morgen, den 10.09.2011 um 8.00 Uhr war im Feuerwehrgerätehaus
Speikern Schichtbeginn für 5 Jugendliche der Jugendgruppe
der Feuerwehr Speikern samt Betreuer. Kommandant Markus
Goldhammer konnte zusammen mit Jugendwart Manuel Schwarzer
die Jugendlichen zu Ihrer ersten 24 Stundenschicht begrüßen.
Es sollten aufregende und zugleich sehr lehrreiche Stunden
für die Jugendlichen werden.
Nach einer kleinen Unterweisung in die Gerätschaften
und der erforderlichen Aufgabenverteilung für den
Tag war Dienstsport angesagt. Beim gemeinschaftlichen
Seilspringen mit der Feuerwehrleine war die morgendliche
Müdigkeit schnell verflogen, ehe der Tisch für
das Frühstück gedeckt wurde.
Bürgermeister Kurt Sägmüller und Jugendbeauftragter
Armin Steinbauer aus Lauf ließen es sich nicht nehmen
den jungen „Berufsfeuerwehrleuten“ einen Besuch
abzustatten und ihnen viel Spaß und einen tollen
Tag zu wünschen. Über die kleine Spende des
Bürgermeisters freute man sich sehr.
Nach einer kleinen Unterrichtseinheit
ertönte dann gegen 10.30 Uhr das erste mal die Einsatzglocke
und die Jugendlichen besetzten das Tragkraftspritzenfahrzeug
und rückten mit Blaulicht und Martinshorn aus. Gemeldet
wurde ein „Brandmeldereinlauf bei einer Logistikfirma
in der Seeäckerstraße“. Zwar stellte
sich der Einsatz schnell als Fehlalarm heraus, trotzdem
konnte das gerade erlernte Wissen über Brandmeldeanlagen
angewendet werden.
Im Gerätehaus zurück
blieb nicht viel Zeit bis zum zweiten Alarm. „Hier
Leitstelle Nürnberg, starke Rauchentwicklung auf
einem Firmengelände in der Industriestraße“
hieß die Meldung. Und wieder besetzte man schlagartig
das TSF und fuhr los. Vor Ort wurde ein Vollbrand eines
Abfallcontainers festgestellt. Routiniert wurde der Löschangriff
vorbereitet und das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht.
Zurück in der Wache
wurden die benutzten Schläuche gegen trockene gewechselt
und das Fahrzeug wieder einsatzbereit gemacht, ehe es
Zeit für das Mittagessen war. Unter der fachmännischen
Anleitung von Betreuer Björn Teuschel wurden Spaghetti
mit Tomatensoße zubereitet.
Doch die Mittagsruhe dauerte
nicht lange, denn kurz nach dem Mittagessen erklang erneut
die Alarmglocke und die Jugendlichen mussten zu einer
Vermisstensuche ausrücken. Ein Angler hatte sich
beim angeln an der Schnaittach verletzt und einen Notruf
mit dem Handy abgesetzt. Die Jugendlichen teilten sich
in zwei Gruppen auf und suchten das Bachufer in Speikern
ab. Gefunden wurde der Verletzte schließlich unter
einer Hütte in der Nähe der Mühle. Nach
einer Erstversorgung musste er mit Hilfe eines Steckleiterteils
aus seiner misslichen Lager gerettet werden.
Am Nachmittag stand die
Ausbildung im Vordergrund. Auf großes Interesse
stieß vor allem das neue LF 10/6 der Stützpunktfeuerwehr
aus Neunkirchen, das der Neunkirchner Kommandant Bonkat
zusammen mit Maschinist Britting den Jugendlichen vorstellte.
So konnte die FireDos Schaumzumischanlage in Verbindung
mit dem Hohlstrahlrohr getestet werden. Eine willkommene
Abkühlung an diesem warmen Spätsommertag brachte
der elektrische Drückbelüfter. Aber auch Lichtmast,
Schaumrohr und Hitzeschutzanzug wurden ausprobiert.
Plötzlich ertönte
erneut die Alarmglocke und man musste zu einem Werkstattbrand
in die Industriestraße ausrücken. Dort angekommen
wurde die Wasserversorgung von einem Unterflurhydranten
aufgebaut. Ein Trupp ging zum Innenangriff in das Gebäude
vor als plötzlich der B-Schlauch zwischen Pumpe und
Verteiler platzte. Schnell musste gehandelt und der Schlauch
ausgetauscht werden, ehe mit dem Löschen weitergemacht
werden konnte.
Mit einem Berg an benutzen Schläuchen und Gerätschaften
fuhr man dann etwas müde zurück zum Gerätehaus.
Dort angekommen wurde das TSF wieder bestückt und
die defekten Schläuche aussortiert.
In der Zwischenzeit heizte
Grillmeister Björn Teuschel richtig ein und grillte
Steaks und Bratwürste. Die Jugendlichen bauten auf
dem Vorplatz des Gerätehauses Bierbänke und
ein Buffet mit Salaten, Grillsoßen und Weißbrot
auf. So konnte man sich ausreichend für die noch
lange Nacht stärken.
Danach startete man gemütlich
in das Abendprogramm. Im Schulungsraum wurde das „Matratzenlager“
aufgebaut und der Beamer in Stellung gebracht. Vor allem
der Film über das Brandübungshaus an der Feuerwehrschule
in Würzburg stieß auf reges Interesse.
Doch kaum war der Film zu
Ende hieß es schon wieder „Alarm für
Florian Speikern 87/44/1 – Verkehrsunfall mit Fahrradfahrer
in der Ostendstraße“. Zum Glück hatte
man die Einsatzkleidung professionell vor den Spinden
bereitgestellt und konnte wieder binnen weniger Minuten
das TSF besetzen. Vor Ort stellte sich den Jugendlichen
folgende Lage dar: Ein PKW hatte in der Dunkelheit einen
Fahrradfahrer übersehen und diesen angefahren. Der
Radler war unter dem Auto eingeklemmt und offenbar schwerer
verletzt. Aus dem Auto liefen Betriebsmittel aus. Der
Fahrer lief leicht verwirrt in der Gegend herum und stand
offenbar unter Schock. Von den anrückenden Kräften
wurde sofort eine Vollsperrung der Straße veranlasst
und der eingeklemmte Radfahren erstversorgt. Da er bewusstlos
war entschloss man sich für eine sofortige Befreiung.
So hob man das Auto leicht an und zog den Verletzten hervor.
Anschleißend wurde das auslaufende Benzin abgebunden.
Der Unfallverursacher wurde durch einen Feuerwehranwärter
betreut.
Nach diesem aufregenden
Einsatz war dann Nachtruhe angesagt. Doch nicht alle konnten
nach so viel Aufregung gleich einschlafen.
Am nächsten Morgen
war jedoch die Nacht für alle schlagartig zu Ende
als um 5 Uhr erneut die Alarmglocke klingelte. Noch halb
schlafend versuchte man die Einsatzkleidung anzulegen
und meldete sich kurz später über Funk bei der
Leitstelle. „Rauchentwicklung östlich von Speikern“
lautete der Einsatzbefehl. Sofort entbrannte eine rege
Diskussion, in welche Richtung man nun fahren sollte,
fällt die Orientierung nach einer so kurzen Nacht
doch merklich schwerer. Letztendlich fiel die richtige
Entscheidung und man fuhr das „Wäldchen“
oberhalb des Neubaugebietes in Speikern an. Dank des schnellen
Ausrückens konnte der kleine Waldbrand durch Vornahme
von zwei C-Rohren unter Kontrolle gebracht werden.
Mit Sonnenaufgang kam man
zurück zur Wache und bestückte das Fahrzeug
mit neuen Schläuchen. Nach all den Einsätzen
wurde zur Stärkung ein gemeinsames Frühstück
eingenommen, bevor die Jugendlichen dann etwas müde
um 8 Uhr nach Hause entlassen wurden.
Der Dank für die Unterstützung
gilt allen beteiligten Feuerwehrkräften, hier vor
allem Björn Teuschel und 2.Kdt. Helmut Bachmann.
Dank auch an Bürgermeister Kurt Sägmüller
für die Spende. An dieser Stelle auch von den Jugendwarten
und Betreuern ein Dank an die Jugendlichen für die
Teilnahme an diesem Event und den reibungslosen Ablauf.
Es wird sicherlich auch im nächsten Jahr eine vergleichbare
Veranstaltung bei der Jugendfeuerwehr in Speikern geben.
Bericht und Bilder:
FF Speikern